Breitbandausbau

Geförderter Breitbandausbau

"Weiße-Flecken-Programm (WFP)" 2017 – 2025
 

Die Bundesregierung fördert seit Ende 2015 deutschlandweit den Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze. Der Kommunalservice Jena betreut das Förderprojekt "Weiße Flecken" im Stadtgebiet Jena.
Als "Weiße Flecken" werden diejenigen Adresspunkte bezeichnet, denen bisher noch kein Breitbandanschluss* zur Verfügung steht und auch in absehbarer Zeit durch kein Telekommunikationsunternehmen (TKU) zur Verfügung gestellt wird. Berücksichtigt wurden dabei alle gültigen Postadressen unabhängig von der derzeitigen Nutzung.


Die Stadt Jena hat Ende 2017 erfolgreich Fördermittel für die Beseitigung der "Weißen Flecken" einwerben können. Der Aufbau und Betrieb des Breitbandnetzes wurden Anfang 2019 öffentlich ausgeschrieben und im Ergebnis an die Thüringer Netkom, einer Tochtergesellschaft der TEAG Thüringer Energie AG, vergeben. Im Juli 2020 wurde der Vertrag zum Aufbau eines Breitbandnetzes mit der Thüringer Netkom geschlossen.

Breitbandausbau

Löbstedter Straße 68
07749 Jena
Deutschland
E-Mail
breitbandausbau@jena.de
Standort

Die Fördermittelgeber PricewaterhouseCoopers GmbH (PWC) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und die Thüringer Aufbaubank im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft unterstützen das 7,4 Mio. Euro umfassende Vorhaben mit 3,7 Mio. Euro Bundesmittel und 3 Mio. Euro Landesmittel. Die Stadt Jena trägt den Eigenanteil von 0,7 Mio. Euro.

Das Ziel ist es, alle "Weißen Flecken" mit einem Breitbandzugang zu versorgen. Der geförderte Ausbau soll einen effektiven und technologieneutralen Breitbandausbau zur Erreichung eines nachhaltigen, zukunfts- und hochleistungsfähigen Breitbandnetzes (NGA-Netz) gewährleisten. Das WFP ist ein Baustein zur flächendeckenden Versorgung aller Haushalte in Jena.

In dem vorgelagerten Markterkundungsverfahren wurde der Bedarf zum Anschluss von 312 Haushalten und 67 Unternehmen an das Breitbandnetz ermittelt. Diese Adressen sind nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu erschließen, der sich über den Verkauf von Telekommunikationsprodukten nicht refinanziert. Diese "Wirtschaftlichkeitslücke" wird im WFP durch einen Zuschuss aus Fördermitteln geschlossen. Im Rahmen des WFP werden 64 km Tiefbau realisiert, 84 km Leerrohre verlegt sowie 147 km Breitbandnetz in Glasfasertechnologie neu aufgebaut. Für die Projektbetreuung ist der Kommunalservice Jena zuständig.

Der für jedermann sichtbare Teil des Projektes sind die Tiefbauarbeiten. Im WPF kommen grundsätzlich nur erdverlegte Kabel zum Einsatz. Dafür werden Gräben gezogen oder Bohrtechnologien eingesetzt. In diese werden dann Leerrohrverbände eingebracht, über die jeder Adresspunkt mit einer eigenen Faser versorgt werden kann. Für aktive Netzkomponenten werden Verteilerschränke aufgebaut. Für die spätere Netzerweiterung werden Reserven vorgehalten.

Wenn der Tiefbau abgeschlossen ist, werden die Hardwarekomponenten installiert und die Glasfaserleitungen eingezogen. Die Fasern werden in einem aufwändigen Verfahren miteinander verbunden (gespleißt), was eines der aufwändigsten Prozesse beim Netzaufbau darstellt. Zum Abschluss erfolgt eine Qualitätskontrolle und die Dokumentation. Bis das Netz in Betrieb gehen kann, vergehen etwa 2 Jahre.

Der 1. Spatenstich zum Baubeginn erfolgte am 27. April 2022 in der Ortslage Leutra. Der Tiefbau ist weitestgehend abgeschlossen, einzelne Restleistungen werden noch abgearbeitet.

Seit Frühjahr 2025 wird die aktive Technik aufgebaut und in Betrieb genommen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Netzes ist für Ende 2025 geplant.

Ortslagen, in denen die Tiefbauarbeiten bereits abgeschlossen sind:

  • Isserstedt
  • Krippendorf
  • Vierzehnheiligen
  • Lützeroda
  • Kunitz
  • Winzerla/Cospoth
  • Maua
  • Leutra
  • West/Forst
  • Remderoda
  • Wogau/Jenaprießnitz
  • Closewitz
  • Münchenroda
  • Munketal

 

Seit Frühjahr 2021 vermarktet die Thüringer Netkom ihre Breitbandanschlüsse. Für die Nutzung muss der Anschluss bis in das jeweilige Objekt geführt werden. Dafür muss der Eigentümer des Grundstückes eine Erklärung (GEE) abgeben. Ein nachträglicher Anschluss eines Objektes an ein für den Anschluss vorbereitetes Grundstück ist auch nachträglich möglich. Die Tiefbaukosten sind in diesem Fall aber nicht förderfähig und müssen vom Grundstückseigentümer selbst getragen werden. Die Errichtung des Anschlusses ist im Übrigen unabhängig von der Buchung eines Telekommunikationsproduktes. 

Hier finden Sie Informationen der Thüringer Netkom zum Projekt.

Wirtschaftlich attraktive Adressen werden durch die Telekommunikationsunternehmen im sogenannten Eigenwirtschaftlichen Ausbau ohne Fremdkapital erschlossen. Neben den Stadtwerken Jena, die ein eigenes Glasfasernetz für die Industrie und Wohnungsunternehmen betreibt, sind drei Telekommunikationsunternehmen als Netzbetreiber in Jena aktiv:

  • Deutsche Telekom AG, Bonn
  • OXG Glasfaser GmbH, Düsseldorf
  • Thüringer Netkom GmbH, Weimar


Die Deutsche Telekom ist der größte Netzbetreiber in Jena. Glasfaser ist auf Verteilnetzebene bereits seit Jahren Standard-Technologie. Seit Mitte 2022 baut die Telekom Ihr Netz nun auch auf der sogenannten "letzten Meile", also bis in die Wohnung mit Glasfasertechnologie aus. Damit können den Kunden zuverlässigere Dienste und höhere Bandbreiten angeboten werden. Erklärtes Ziel ist es, bis zum Jahr 2028 etwa 14.000 Hausanschlüsse, das entspricht gut 50.000 Haushalten, mit Glasfaseranschlüssen versorgen zu können. Die Telekom vermarktet eigene Produkte. Auf Grundlage von Partnerschaften mit 1&1, Telefonica/O2 und Vodafone können auch die Inhalte dieser Anbieter auf dem Telekomnetz gebucht werden.

Die OXG Glasfaser GmbH ist ein Tochterunternehmen der Vodafone Deutschland GmbH und Wettbewerber der Deutschen Telekom. OXG baut in ausgewählten Wohngebieten ein eigenes Glasfasernetz auf. Der Baustart ist in der zweiten Jahreshälfte 2025 geplant. Bis Ende 2026 sollen rund 7.500 Haushalte mit Breitbandanschlüssen versorgt werden. Ähnlich wie die Telekom bietet auch OXG ihr Glasfasernetz anderen Telekommunikationsunternehmen zur Mitbenutzung an.

Die Thüringer Netkom ist im Rahmen des geförderten Ausbaus der Randlagen aktiv. Bereits seit 2017 werden die Gemeinden Closewitz, Lützeroda, Krippendorf und Vierzehnheiligen über einen Glasfasernetze der Netkom bis zum Verteilerkasten (FTTC) versorgt. Im geförderten Ausbau des WFP ab 2022 wird dieses bis in die Haushalte erweitert oder in Teilgebieten neu errichtet. Die Netkom ist selbst auch Inhalteanbieter, d.h. Internettarife können direkt bei der Netkom gebucht werden. Darüber hinaus steht das Netz anderen Wettbewerbern zur Mitnutzung offen. Fragen Sie Ihren Wunschanbieter nach der Verfügbarkeit.

Auch die Stadtwerke Jena-Netze bauen ihr Glasfasernetz stetig aus. Durch die Stadtwerke werden die Mieter von JenaWohnen und Carl-Zeiss-WG aber auch Heimstätten und andere Wohnungsgesellschaften versorgt. Außerdem liegt der Fokus der Stadtwerke auf Wirtschaftsunternehmen und Institutionen. Die Stadtwerke sind Netzbetreiber, Telekommunikationsdienste werden ausschließlich durch Dritte wie bspw. TeleColumbus oder 1&1 erbracht.

TV-Kabelnetze (HFC) sind ein weiterer Baustein in der flächendeckenden Versorgung mit Breitband-Internetinhalten. Haushalte die über ein TV-Kabelnetzanschluss verfügen gelten heute schon als versorgt. Mit einem speziellen Kabelmodem werden Downloadraten erreicht, welche die Definition an ein NGA-Netz erfüllen. 

Der Telekommunikationsmarkt unterliegt dem Telekommunikationsgesetz (TKG). Um Wettbewerb und Innovation zu fördern, haben Telekommunikationsunternehmen einen besonderen Status. Insbesondere dürfen sie öffentliche Straßen und Wege für den Aufbau der Netze nutzen. So ist es nicht ausgeschlossen, dass in den kommenden Jahren weitere Telekommunikationsunternehmen eigene Breitbandnetze in Jena errichten. Der Kommunalservice wird diese Tätigkeiten im Rahmen seiner Aufgaben als Straßenbaulastträger intensiv begleiten.
 

Häufig gestellte Fragen zum Breitbandausbau beantworten wir Ihnen hier.

 

*) weniger als 30 Mbit/s im Download gilt als unterversorgt im WFP

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